...und ich wurde von der Polizei angehalten!
Was ist passiert: Ana und ich sind nach der Arbeit in ein Restaurant im WorldTradeCenter Essen gegangen (es gab Baby-Back Spare Rips - super lecker). Nach dem Mahl, es war ungefähr 21h, entschlossen wir uns noch einen kleinen Abstecher ins Zentrum zu machen und mit dem Auto eine Runde um die grösste Eislaufbahn der Welt zu drehen. Also los...Viaducto, Tlalpan und dann sehen wir, dass die Strasse direkt auf den Zocalo zu gesperrt ist. Die Eisbahn (oder der Besucheransturm!) scheint also wirklich so gross zu sein, dass keine Autos mehr um den Zocalo passen oder fahren dürfen. Nun gut...wir also der "Umleitung"gefolgt und dann standen wir auch schon auf der Eje Central (wo der Torre Latinoamericano steht). Daraufhin entschlossen wir uns also wieder heim zu cruisen und wollten die Strasse direkt hinter dem Bellas Artes in Richtung Reforma nehmen. Irgendwie allerdings (und jetzt kommts) haben die Offiziellen die Spuren gedreht, besser gesagt die Fahrtrichtungen geändert. Ich also, sicher dass ich im Recht bin, links abgebogen und voll entgegengesetzt der Einbahnstrasse. Das haben wir natürlich gleich bemerkt und drehten auf der 3-spurigen Strasse in einem Zug einfach wieder um und standen so auch gleich richtig wieder an der Ampel. Das hatte aber auch ein (netter) Polizist gesehen und wollte uns darauf hinweisen. Ich habe erst gar nicht angehalten, aber die Ampel erlaubte uns leider nicht die Weiterfahrt. Nun gut...also Fenster runter, ein eigentlich sympatischer Polizist mit einem netten Gesicht sagte dann, dass man da nicht reinfahren darf - ach was!
In dem Augenblick hatte er glaub ich auch erst gesehen: Ausländer!
Also Tarjeta de circulacion und Licencia, por favor! "Ahhh...Sie sind aus Frankreich?", frage er dann. Nun, ein "D" mitten auf dem rosa Führerschein sagt eigentlich Deutschland und nicht Frankreich, antwortete ich. Also gut...dann tat er so, als ob er was suchen wuerde, irgendwann holte er dann auch einen Block raus, um uns die 'infraccion' (den Strafzettel) zu schreiben. Dann wieder komische Fragen, wie wem gehoert das Auto (angemeldet ist es auf Ana). Sie fragte dann auch wieviel es denn kosten wuerde und er antwortete: 10 salarios minimos (das ist so eine offizielle Rechenformel hier in MEX fuer zum Beispiel Strafzettel oder fuer Versicherungen, etc. - ein salario minimo, minimum Gehalt pro Tag enstprechen weniger 50 Pesos pro Tag!) Kurzer Rede langer Sinn: der Strafzettel soll knapp 500 Pesos kosten!
Der Polizist verstand es auch gut die Geschichte in die Länge zu ziehen und weil wir nicht reagierten, sondern einfach nur brav warteten, kam endlich auch die alles entscheidende Frage: "No quieren invitar la cena de Navidad?" (Wollen wir nicht zum Weihnachtsessen einladen?)
Damit war gemeint: gib mir was fuer meine Tasche und wir machen es inoffiziell!!!
"No, señor...dame la infraccion", war die Antwort von Ana!
Damit war fuer ihn klar, dass wir kein Hosentaschengeld verteilen, sondern den offiziellen Weg in Kauf nehmen. Das war aber fuer ihn auch mit Arbeit verbunden, so dass er dann aufgab, die Papiere zurückgab und uns noch einen schoenen Abend wünschte.
War es nun ein Weihnachtsgeschenk von ihm an uns? :-)
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