@speedymiguelito

Montag, 1. März 2010

...und ein Flug von FRA nach MEX kann 31 Stunden dauern :-(

Eine scheiss Woche geht zu Ende - hoffentlich!
Wir waren letzte Woche ungeplant und überraschend in Deutschland - unsere Omele ist letzten Samstag leider überraschend von uns gegangen. Es sind Augenblicke, in denen man innehält, Momente, die einem die eigene, unabwendbare Vergänglichkeit vor Augen führen. Zum Trost will ich nur folgendes sagen: Mit dem Tod eines lieben und nahen Menschen verliert man vieles - aber niemals, die mit ihm verbrachte Zeit. Schon Johann Wolfgang v. Goethe sagte mal, "Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren"
Wir machten uns also kurzfristig letzten Samstag auf den Weg nach Mannheim. Ana ist ja immer noch auf Suche nach einer neuen Herausforderung und mein Chef gab mir sofort ohne grosse Diskussion das OK, dass ich von Deutschland aus remote arbeiten darf.
Ein Lufthansa Direkt-Flug war superteuer und über Meilen war so kurzfristig nichts zu bekommen, also sind wir auf Continental ausgewichen, die uns von Mexiko nach Houston und dann nach Frankfurt brachte. Der Hinflug verlief sehr gut und ohne Zwischenfaelle. Selbst die dappische Passkontrolle in Houston (wo wir fast 2 Stunden brauchten, um durchzukommen) konnte mich nicht abhalten nach der Ankunft in der Heimat zu sagen, dass dies echt eine Alternative ist. Wir starteten um 12h mittags und waren um 9h morgens in Frankfurt. Damit war sogar der Jetlag besser auszuhalten, als mit Lufthansa direkt, wo man(n) gegen 14h mittags aufschlaegt. Wir hatten uns mittags fuer 2 Stunden hingelegt, damit schien der Jetlag auch schon ausgestanden - die weiteren Tage hatten wir keine grossen Probleme "normal" einzuschlafen und gegen 8h wieder aufzustehen.
Gestern ging es dann aber auch wieder mit Continental zurueck von FRA über Houston nach MEX. In den Nachrichten war schon einiges von dem Sturm zu hoeren, der Deutschland und Europa heimsuchen sollte; aber ehrlich gesagt hatte ich keine grosse Befürchtung, dass das Windchen uns noch in die Quere kommen koennte. Eher schien die Unpünktlichkeit von den amerikanischen Airlines unseren Ablauf zu stoeren. Noch vor Abfahrt an den Flughafen und eher aus Zufall auf Continental.com darauf gestossen stand schon fest, dass unsere Maschine 45min verspaetet in Frankfurt ankommen sollte. Angekommen am Fraport waren es dann auch schon 60min. Der Wind allerdings wurde auch immer staerker und aus urspruenglichen 60min wurden sage und schreibe 4 Stunden Abflugverspaetung. Unser Anschluss in Houston war ziemlich knapp bemessen und ich malte mir schon komische Szenarien aus. Niemand konnte und wollte uns wahrscheinlich schon mitteilen, dass daraus nix wird. Wir waren in Abflughalle A, Terminal 1 und zufaellig fand ich dort eine von Camel gesponserte Raucherkammer (leider finde ich gerade kein Bild) - ich dachte der Flughafen waere Raucherfrei. Aber egal, damit konnten wir unsere Sucht zwischendurch auch noch ein wenig befriedigen ;-)
Wir waren also in diesem Glaskasten mit Abzug, als ich sah wie eine Lufthansa Maschine 2 mal versuchte zu landen und nicht konnte und auch ein Jumbo von United wartete schon beladen (sogar schon mit allen Passagieren) ziemlich wackelig über eine Stunde am Gate auf ihren Abflug. Es stellte sich heraus, dass der Flughafen mindestens fuer eine halbe Stunde sogar gesperrt wurde. Danach aber konnte nach und nach wieder Normalitaet einkehren. Eine Lufthansa Maschine nach der anderen hob wieder ab, als eine neuen Durchsage fuer uns kam, dass der Pilot unserer Continental Maschine mit dem Headquarter in Houstin in Verbindung steht, weil er nicht riskieren wolle bei dem Wind zu starten. Irgendwann, wie gesagt nach fast genau 4 Stunden, hat er sich dann doch noch getraut ,(der Schisser).
Der Flug nach Houston verlief ruhig, aber wir kamen statt eben um 18 nachmittags erst um 22:30 in Houston an. Migration war Sonntags um diese Uhrzeit zum Glueck ziemlich leer und wir kamen recht schnell durch - und das obwohl ich NONCOMPLIANT war. Noncompliant in diesem Falle, weil alle Deutschen (Europäer) seit dem 12.01.2010 sich VOR der Einreise in die USA eine Erlaubnis (online über https://esta.cbp.dhs.gov) zur Einreise einholen muessen. Dies habe ich natuerlich nicht getan, aber auch nicht bei der Hinreise gehabt. Dadurch also habe ich die Voraussetzungen zur Einreise in die USA nicht erfuellt und sie haetten mich theorteisch auch abweisen koennen. Wir waren aber sowieso nicht in Urlaubsstimmung und haben dem netten Officer gesagt, dass wir nach Mexico weiterwollen - nach einer (kurzen) Belehrung mit weiteren Information durfte ich schliesslich einreisen (Transit Bereiche gibt es in den USA nämlich nicht mehr). Als das geschafft war, gingen wir zu unseren Koffern. Dort war dann auch schon ein Stand von Continental mit 3 netten Mitarbeitern und den Dokumenten aller Reisenden, die ihren Anschlussflug nicht mehr erreicht hatten. Uns wurden die Boardingpässe unseres Anschlussfluges für den nächsten Morgen um 8h inkl. Gutschein fuer eine Nacht im Sheraton Hotel überreicht. Die Uhr zeigte in diesem Moment schon 23:15h. Wir mussten nun also nur noch den Shuttle-Bus zum Hotel finden. Nichts leichter als das: Lediglich knappe 50 weitere Personen wurden von Continental ins Sheraton eingeladen. Es kam ein Shuttle nach dem anderen, bis wir in den LETZTEN Bus einsteigen konnten (man sollte dazu sagen, dass die Busse gerade mal 8-15 Leute mitnehmen koennen) - die Uhr beim einchecken im Hotel zeigte dann schon 1 Uhr morgens! Juhuuu...wir konnten uns also bis 5.00h morgens aufs Ohr hauen, bis wir wieder zum Flughafen mussten. Dadurch, dass uns die Boardingpässe schon am Vorabend überreicht wurden, mussten wir nur unsere Koffer abgeben und konnten durch die ganzen Sicherheitschecks marschieren. Der Flug ging pünktlich aus Houston, kam aber wiedermal 30min zu spät in MEX an. 12 Uhr mittags waren wir dann endlich zu Hause in unseren eigenen vier Wänden. Am Ende wird eben doch noch Alles wieder Gut ;-)

Jetzt aber noch die Krönung von der G'schicht, wir haben unsere Koffer noch nicht!
(die stehen naemlich noch in Houston - warum auch immer)

1 Kommentar:

Andreas Bohn hat gesagt…

Das hat mich früher auch immer genervt, dass man in die USA einreisen muss, ob man will oder nicht (hatten die denn überhaupt jemals Transit-Bereiche?).

Und dann noch die Koffer stehen lassen. Wahrscheinlich werden die noch vom Heimatschutzministerium durchsucht :-)