@speedymiguelito

Samstag, 10. Mai 2008

Caracas - ein paar Eindrücke

Wie versprochen kommt hier noch ein eigener Beitrag (Nachtrag) zu meinem Caracas trip Anfang April.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich alles um Chavez und seine Politik dreht (siehe erstes Bild): Antiimperialismus, moderner Sozialismus, etc.
Er privatisiert alles was geht - der letzte Streich war die Privatisierung der Zementwerke und -Firmen. Darunter auch CEMEX, der mexikanische Zementvertreiber und unter den Top3 in der Welt! Aber auch Holcim (schweizerischer Herkunft) muss darunter leiden. Begründung seines Miniseriums war, dass die ausländischen Zementhersteller das Zement kaum den Venezulanern zur Verfügung stellen und alles nur exportieren, um es teuer zu verkaufen. Das waere auch der Grund für den Mangel an bezahlbaren Haeusern fürs Volk!Und er arbeitet natuerlich nur fürs Volk!
Im Fernsehen gibt es einen eigenen Chavezkanal, der immer nur die Vorzüge von ihm und seiner Politik zeigt, es gibt Interviews mit Sympathisanten, das Fernsehen ist auch auf den Märkten immer dabei, wenn es vergünstigte Waren gibt etc.
Chavez reguliert auch die Devisen - vor allem den Dollar. Das geht soweit, dass jeder Bürger maximal 5000 USD/ Jahr wechseln kann. Dadurch blüht der Schwarzmarkt und die Inflation. Der offizielle Lurs Bolivar zu Dollar ist 1:2,15. Auf dem Schwarmarkt haben wir 1:4 für jeden Dollar bekommen - also fast das doppelte. Dadurch haben sich natuerlich auch die Preise fast halbiert und die Inflation für uns wurde geschmälert. Ein Hamburger im Hotel kostete fast 20 US-Dollar. Nimmt man nun den Schwarzmarktkurs sind das nur noch....rechnet mal selber ;-)
Venezuela ist trotz alle dem furchtbar teuer - insbesondere für Einheimische!Caracas selbst sieht sehr alt aus...seit fast 20 Jahren wurde hier nicht wirklich investiert. Das Zentrum ist dreckig, fast verlassen und überhaupt nicht (mehr) schön. Man sagte mal von Caracas nach, dass es das Paris Lateinamerikas ist - die Zeiten sind aber vorbei.
Das geht soweit, dass vor knapp einem Jahr eine der Hauptbrücken eingestürzt ist, die zum FLughafen führt - das Chaos kann man sich ja vorstellen. Bei unserem Aufenthalt war das aber schon wieder geregelt.
Trotz der hohen Kosten und Inflation sieht man aber keine Bettler, Fensterputzer oder Feuerschlucker auf den Strassen. Anscheinend werden die Leute in ihren Vierteln "gehalten".
Nachts sieht man keine Polizei auf den Strassen - die wird fuer ihre Arbeit anscheinend nur tagsueber bezahlt ;-) Caracas hat somit 2 Gesichter: tagsüber und nachts!

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